Symposium zur Eröffnung der Ausstellung "Ausplündern und Verwalten"

"Raub von Amts wegen: Zur Rolle von Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit bei der Enteignung und Entschgädigung der Juden in Bremen"

Die Ausstellung "Ausplündern und Verwalten" im "Haus des Reichs" dokumentiert die Ausplünderung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger im Nationalsozialismus mit Hilfe der bremischen Finanzverwaltung. Akten belegen die systematische Vernichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz. Der Staat hat sich schamlos bereichert, private Unternehmen haben die Ausplünderung als "Dienstleister" unterstützt und ein beachtlicher Teil der Bevölkerung hat davon profitiert. Auf so genannten Judenauktionen wurde der Besitz geflohener, vertriebener oder deportierter jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger öffentlich versteigert. Vor der physischen Vernichtung kam oft der finanzielle Tod.

Finanzsenatorin Karoline Linnert, der Historiker Dr. Jaromir Balcar vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (bis September 2014 Universität Bremen) und Finanzstaatsrat Henning Lühr werden einen Tag vor der offiziellen Eröffnung in einem Pressegespräch über die Inhalte der Ausstellung und ihre Entstehungsgeschichte berichten. Dr. Balcar war Leiter des Forschungsprojekts "Judenverfolgung und Wiedergutmachung in Bremen", einer Kooperation des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bremen mit dem Finanzressort. Er wird das aus dem Forschungsprojekt resultierende Buch "Raub von Amts wegen – Zur Rolle von Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit bei der Enteignung und Entschädigung der Juden in Bremen" vorstellen.

Donnerstag, 27. November 2014, Haus des Reichs, R 208

Veranstaltung der Senatorin für Finanzen und Universität Bremen
Die Ausstellung wird vom 28. 11. 2014 bis 31. März 2015 gezeigt.