Deutsch-arabische Allianzen gegen das "Luxemburger Abkommen"

Die erste antiisraelische Kampagne der Nachkriegszeit Vortrag von Dr. Ulrike Becker, Berlin

Nur wenige Jahre nach dem Holocaust formierte sich in Deutschland eine Kampagne gegen den jüdischen Staat: die Proteste richteten sich gegen das Luxemburger Abkommen von 1952, welches westdeutsche Entschädigungszahlungen an Israel regelte. In der Kampagne bildeten ehemalige Nationalsozialisten mit arabischen Nationalisten eine Allianz gegen Israel. Die Kampagne zeigt die transnationale Dimension des Antisemitismus in der Nachkriegszeit, und ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie sich der Antisemitismus der NS-Zeit in israelbezogene Formen verwandelte.

Der Vortrag fragt, wie die deutsch-arabischen Netzwerke entstanden, welche politischen und wirtschaftlichen Interessen sie verbanden und wie sich antisemitische Denkmuster in der Nachkriegszeit wandelten. Zugleich geht es um die Frage, welche dieser Narrative bis heute in politischen und medialen Debatten über Israel fortwirken.

Dr. Ulrike Becker ist Historikerin und Program Director im Bereich Antisemitismus bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie ist außerdem im Vorstand des Mideast Freedom Forum Berlin und Research Fellow am Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) an der katho in Aachen. 

Mittwoch, 26. November 2025, 19 Uhr, Galerie K', Alexanderstr. 9b

Eine Veranstaltung des Jungen Forum der DIG.