Das jüdische Odesa in der Literatur
In diesen Tagen finden in Bremen "Odesa-Tage" statt, die die neue Bremer Partnerregion Odesa in der Ukraine bekanntmachen und Verbindungen knüpfen wollen. ("Odesa" ist kein Schreibfehler, sondern der dort nun verwandte ukranische Name der Stadt). Wir wollen als DIG zu diesen Tagen mit Vortrag und Lesung über das Jüdische Odesa in der Literatur beitragen. Es ist gleichzeitig ein Blick in die Vorgeschichte des Staates Israel.
In der Stadt Odesa lebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein buntes Gemisch von Völkerschaften: Ukrainer, Russen, Armenier, Griechen, Juden. Dieses Zusammenleben war keineswegs immer friedlich, aber sehr kreativ. Der jüdische Bevölkerungsanteil betrug vor dem Ersten Weltkrieg 30 Prozent. Odesa war ein Zentrum des erstarkenden Zionismus und der jüdischen Arbeiterbewegung, aber auch der Literatur und Kunst; hier wirkten u.a. Mendele Sforim, Scholem Alejchem und Chaim Bialek. Vor allem zwei Schriftsteller haben diesem Odesa ein literarisches Denkmal gesetzt: Isaac Babel ("Odessa und Blätter zu Odessa" sowie "Jeder Jüngling in Odessa") und Vladimir Jabotinsky ("Die Fünf").
Nach einer Einführung in die Geschichte des jüdischen Odesa mit Höhen und Tiefen (Pogrom 1905!) werden diese Schriften mit Textproben vorgestellt.
Montag, 1. Dezember 2025, 18 Uhr, EuropaPunktBremen (Haus der Bürgerschaft)
Die Veranstaltung findet im EuropaPunkt im Haus der Bürgerschaft statt. In diesem Raum können sie am 1. Dezember auch noch die sehr beeindruckende Foto-Ausstellung "Die stillen Heldinnen der Ukraine" ansehen. Karolina Benedyck und Tetyana Chernyavska haben von ihrer Reise nach Odesa Bilder und Worte von Müttern mitgebracht, die um ihre Söhne trauern oder bangen.
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus in Bremen finden Sie hier!